Mit Praxisklassen starten

Praxisklassen bieten viele Möglichkeiten, Schule neu zu denken, insbesondere im Sinne der Stunden- und Jahresplanung, Raumausstattung und Zusammenarbeit im Team.

Welche Möglichkeiten es hierbei gibt und wie man die gesamte Schulgemeinschaft aus Lehrenden, Lernenden und deren Eltern hierfür gewinnt, kann man auf dieser Seite erfahren.

Symbolbild (Foto: pexels.com/de)
Symbolbild (pexels.com)

1. Strukturen schaffen

Den Stunden- und Jahresplan in der Praxisklasse neu denken!

Um Platz für die regelmäßigen Praktikumszeiten zu schaffen, haben Lernende in einer Praxisklasse nur 20 Unterrichtsstunden pro Woche. Im Downloadbereich unten finden sich drei kommentierte Beispiele für Stundentafeln, die jeweils unterschiedlichen Bedarfen gerecht werden. Neben diesen Phasen des dualen Lernens gibt es auch praktikumsfreie Zeiten für die Lernenden - wir liefern einen Überblick mit Beispielen sowie eine Vorlage wie man diese Zeiten sinnvoll nutzen kann, um zu einer ausgewogenen Jahresplanung zu kommen.

2. Multiprofessionelle Teamarbeit

Das multiprofessionelle Team trifft sich regelmäßig in Teamsitzungen zum Austausch über die sozialen, fachlichen und berufsorientierenden Themen der Klasse.

Hier sollte genug Ressource und Zeit eingeplant werden, um die komplexen Inhalte einer Praxisklasse ausgiebig zu besprechen. Eine erfolgreiche Praktikumsbegleitung der Schülerinnen und Schüler bedingt einen detaillierten Austausch im Team. Hilfreich sind hier Protokolle und Aufgabenverteilungen der Teammitglieder.

Die regelmäßige Teamsitzung erfordert eine Beteiligung aller an der Praxisklasse Interessierten sowie Mitwirkenden, die verschiedenen Rollen im Team sind dabei als gewinnbringend zu betrachten. Wichtig ist es hierbei, eine gemeinsame Linie festzulegen und diese im Anschluss einzuhalten. Transparenz und Kommunikation auf allen Ebenen dienen dabei als Schlüssel zum Erfolg. Auch weitere Mitstreiterinnen oder Mitstreiter können das Kernteam, je nach Themenlage, ergänzen. So ist es ggf. ratsam, in einzelnen Fällen die Schülervertretung oder Elternvertretung der Klasse hinzuzuziehen oder in diesem Rahmen Kontakt zu früheren Tutorinnen und Tutoren aufzunehmen. Weiterhin kann die Teamsitzung dazu dienen, zusätzliche externe Expertinnen oder Experten wie Kooperationsorganisationen einzuladen.

Symbolbild (Foto: pexels.com/de #3184299)
Symbolbild (pexels.com)
Symbolbild (Foto: pexels.com/de #7218525)
Symbolbild (pexels.com)

3. Räume ausstatten

Der Klassenraum sollte von allen Beteiligten als ein Wohlfühlort empfunden werden! Schon ein wenig indirektes Licht durch ein paar zusätzliche Beistelllampen, Lichterketten und ein gemütlich gestalteter Rückzugsbereich können Wunder im Klassenraum bewirken. Strukturelemente im Klassenraum helfen den Lernenden dabei, sich im stetigen Wechsel zwischen Schule und Betrieb zurecht zu finden, z.B. durch feste Ablageorte für die Materialordner, Ablagefächer für wichtige Formulare zum Praktikum oder Überblicksposter zum Jahresplan in der Praxisklasse (Praktikumszeiten, Prüfungstermine, Vortragstermine für BL, …). Stellwände als Raumtrenner und ein paar zusätzliche Hocker können helfen, den Raum multifunktional zu gestalten, z.B. mit einer Sofa-Ecke für Beratungsgespräche oder einem Computerarbeitsbereich mit Drucker. Raumimpressionen zur Gestaltung einer Praxisklasse finden sich in unserem Downloadbereich.

4. Jugendliche für die Praxisklasse gewinnen

Mit dem Übergang in eine Praxisklasse verlassen die Jugendlichen ihre gewohnten Bahnen schulischen Lernens.

Dies schafft so manches Mal Unsicherheiten und Bedenken, auch bei den Eltern. Kein Wunder, immerhin begeben sich die jungen Leute auf einen neuen, dualisierten Lernweg. Wie kann es gelingen, die Lernenden und die Erziehungsberechtigten in ihren Sorgen ernst zu nehmen und gleichsam von den Chancen zu überzeugen, die mit dem Besuch einer Praxisklasse verbunden sind? Viele Tipps um Lernende für eine Praxisklasse zu akquirieren, finden sich in unserem Downloadbereich.

Symbolbild (Foto: pexels.com/de #3184423)
Symbolbild (pexels.com)
Symbolbild (Foto: pexels.com/de #3184416)
Symbolbild (pexels.com)

5. Jahrgangsteam und Eltern ins Boot holen

Am Ende der 8. Klasse spätestens zu Beginn der 9. Klasse sollte das Jahrgangsteam ins Boot geholt werden. Denn dies sind die Kolleginnen und Kollegen, die ihre Schülerinnen und Schüler hinsichtlich des Besuchs einer Praxisklasse beraten. Zudem spielen die Erziehungsberechtigten in dem Beratungs- und Entscheidungsprozess eine maßgebliche Rolle. Die Abteilungsleitung, Berufsorientierungs-Koordination und das aktuelle Praxisklassenteam verstehen es bestenfalls als gemeinsame Aufgabe, diese wichtigen Akteure ins Boot zu holen. Damit dies anschaulich gelingen kann, ist es toll, aktuelle Praxisklassenschülerinnen und -schüler und ihre Eltern einzubinden, die von ihren Erfahrungen berichten. Fotos von Jugendlichen im Praktikumsbetrieb, Beschreibungen der persönlichen Entwicklung innerhalb eines Schuljahres – all dies hilft, positive Emotionen und Bilder zu erzeugen.

Downloads